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Datum: 23.02.2024

Mehr Klimaanpassung und Biodiversität in den Städten

Beim Vernetzungstreffen der Grünflächen- und Umweltämter wurden vorbildliche Projekte vorgestellt

Wie lässt sich in Kommunen vor Ort auf Klimawandel und schwindende Biodiversität reagieren? Dazu sind viele Maßnahmen der „grünen“ und „blauen“ Infrastruktur denkbar. Was heutzutage bereits in Kommunen unserer Region praktisch umgesetzt wird, das stellten kürzlich Fachleute von Grünflächen- und Umweltämtern sowie weitere Fachexpertinnen und Fachexperten bei einem Vernetzungstreffen vor. Im Haus der Region nahmen über 50 Personen aus 30 Kommunen teil.

Eingeladen hatte der Regionalverband FrankfurtRheinMain. „Wir sehen in unserer Region ein großes Interesse, sich über die Themenfelder Klimaanpassung und Schutz der Artenvielfalt auszutauschen. Das ist auch im zurückliegenden Fotowettbewerb ‚Blühende Gärten‘ des Regionalverbandes deutlich geworden“, sagte Dr. Kirsten Schröder-Goga, Leiterin der Abteilung Klima, Energie und Nachhaltigkeit im Regionalverband.

Dreh- und Angelpunkt waren Präsentationen zu Gewinnerbeiträgen des Wettbewerbs „Blühende Gärten“. Birgit Greiner und Renate Friedrich vom Grünflächenamt der Stadt Frankfurt berichteten, wie zuerst ein Leitfaden zur klimaangepassten Stadtplatzgestaltung erarbeitet und dann bei der Neugestaltung des Paul-Arnsberg-Platzes in die Tat umgesetzt wurde. In Sachen Baumpflanzung lautete eine Erfahrung aus Frankfurt: Heimische Bäume sind im städtischen Raum aufgrund der zu hohen sommerlichen Temperaturen nicht geeignet, sie sollten besser in Parkanlagen angepflanzt werden.

Frank Behle und Anke Schleich (Stadt Kelkheim/Taunus) stellten Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität wie auch zur Klimaanpassung vor. Dazu gehörten Versickerungsmulden im Wald, die Wasser bei Starkregen zurückhalten und zugleich als Wasserreservoir für Baumbestand und Tiere fungieren. Karin Jechimer (Stadt Raunheim) referierte über das seit mehr als 15 Jahren erfolgreiche Konzept der nachhaltigen Bildungsarbeit in der Kommune zu dem auch der NaturErlebnisGarten gehört, der jährlich von zirka 4.000 Personen frequentiert wird.

Dr. Daniela Warzecha (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung) machte in ihrem Vortrag auf den Verlust von Lebensräumen für Insekten aufmerksam. Die Wildbienen-Expertin sieht in städtischen Grünflächen viel Potenzial für geeignete Ersatz-(Teil)-Lebensräume – wenn man den Mut hat, der Natur auch öfter ihren Lauf zu lassen. Tanja Matschinsky und Kathrin Landsfeld (Hessische Gartenakademie, Landesanstalt Landwirtschaft Hessen) referierten unter dem Motto „Grünes Wissen vermehren“ über die Ausbildung von ehrenamtlichen Multiplikatoren zum Biodiversitätslotsen.

Die zuständige Projektleiterin Bettina Kühn freute sich über die gelungene Veranstaltung: „Es war toll zu sehen, wie schnell und intensiv der Austausch funktioniert hat“. Deswegen soll das Vernetzungstreffen für Grünflächen- und Umweltämter künftig einmal jährlich veranstaltet werden. Zusätzlich werden über das Jahr weitere kurze Online-Termine stattfinden.

Weitere Infos:

  • Das Vernetzungstreffen der Grünflächen- und Umweltämter gehört zum Service der Abteilung Klima, Energie und Nachhaltigkeit des Regionalverbandes. Es ist Teil des Projekts „Naturraum Stadt“, das mehr Grün in unsere Städte für ein angenehmeres Stadtklima und Lebensraum für Artenvielfalt bringen will.

  • Zum Fotowettbewerb „Blühende Gärten“ https://www.klimaenergie-frm.de/fotos

  • Zur Broschüre „Blühende Gärten – Tipps zum insektenfreundlichen und klimarobusten Gärtnern“: https://www.klimaenergie-frm.de/gaertnern

 

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